(Magazin Geheim) Unverhofft kommt oft. Mit Überraschung mußten wir Ende November zur Kenntnis nehmen, dass der Berliner Verleger Kai Homilius eine Anzeige in der Wochenzeitschrift “junge Freiheit” geschaltet hat.
Dieses Vorgehen ist mit unserem antifaschistischen Selbstverständnis nicht zu vereinbaren. Michael Opperskalski und Ingo Niebel haben im Kai Homilius Verlag publiziert. Deshalb reagierten wir mit einer Erklärung, die wir unseren Leserinnen und Lesern im folgenden zur Kenntnis bringen.
Der Verlag reagierte mit einer eigenen Stellungnahme, die kurz auf der Internetseite erschien und dann wieder verschwand. Wir nehmen zur Kenntnis, dass sich der Verlag zwar von der “jungen Freiheit” distanziert hat, es aber des weiteren unterlassen hat zu erklären, wie er zukünftig mit Themen und Autoren umgehen wird, die dem Spektrum rechts von der CSU zuzurechnen sind.
Autoren verlangen Distanzierung und Klarstellung vom Kai-Homilius-Verlag
Zutiefst bestürzt haben wir zur Kenntnis genommen, dass der Kai-Homilius-Verlag eine Anzeige in der Wochenzeitschrift “junge Freiheit” (JF) geschaltet hat. Das Blatt zählt zur so genannten “Neuen Rechten” und steht an der Nahtstelle zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus beziehungsweise Neofaschismus. Außerdem hat der Verlag mittlerweile mehrere Bücher von Jan von Flocken veröffentlicht, den die JF auf ihrer Internetseite als “Interviewpartner” und “Autor” führt.
Damit hat der Kai-Homilius-Verlag eine Grenze überschritten, die mit unserem antifaschistischen Selbstverständnis unvereinbar ist.
Wir sind Autoren, die im Kai-Homilius-Verlag veröffentlicht haben, als bei ihm noch keine Verbindungen zur “Neuen Rechten” erkennbar waren. Die neue Entwicklung tragen wir nicht mit.
In einer Zeit, in der der Neofaschismus in unserem Land stetig zunimmt, die Bürgerrechte weiter abgebaut, über die Verbringung von “Terrorverdächtigen” in Lager oder deren präventive Ermordung laut nachgedacht wird, können wir die vom Verlag unternommenen Schritte nicht widerspruchslos hinnehmen. Die Geschichte unseres Landes und die neofaschistischen Verbrechen der Gegenwart verlangen eine eindeutige und unmißverständliche Abgrenzung nach Rechts.
Deshalb verlangen wir vom Verleger Kai Homilius, daß er sich öffentlich
● von der JF distanziert und gleichzeitig
● klarstellt, wie er zukünftig gedenkt, mit Themen und Autoren umzugehen, die der so genannten “Neuen Rechten” oder gar dem Rechtsextremismus beziehungsweise Neofaschismus zuzuordnen sind.
Wir haben zur Kenntnis genommen, dass der Verleger Kai Homilius am 26. November 2007 eine Erklärung abgegeben hat.
[Autoren in alphabetischer Reihenfolge:]
Klaus Eichner (“Der Drahtzieher” u.a.)
Ingo Niebel (“Venezuela – not for Sale”)
Michael Opperskalski (Co-Autor “Terror und Staat”)
Köln/Berlin, 26.11.2007
(erschienen in GEHEIM 22(2007)4:2,27)
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